Wenn unsere Kinder Flügel kriegen
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Vor einigen Tagen bin ich bei meinem Sonntagskaffee auf ein Thema gestoßen, welches mich zwar noch nicht betrifft aber durchaus schon beschäftigt. Ich las einen Artikel über das Thema „Das ABBA Dilemma, wenn aus kleinen Kindern große werden“ aus der Zeitung „Lust aufs Leben“. Da ich diesen Bericht sehr schön fand, wollte ich diesen hier ein wenig thematisieren.
In diesem Bericht geht es darum, dass unsere Kleinen auch einmal groß werden und wir sie ziehen lassen müssen. Wenn ich heute daran denke, dass mein kleiner Liebling mit dem ich eine wunderbare Mutter- Tochter- beste Freundin Beziehung führe, in ein paar Jahren von Dannen zieht, ihren eigenen Weg geht und Mama nicht mehr so wichtig ist wie bisher, schmerzt dies jetzt schon ein wenig. Die Zeiten wo Mama noch cool war, man Händchen haltend spazieren ging, abends im Bett noch kuschelte und rumalberte sind irgendwann vorbei. Doch auch wenn es Tage gibt wo mir alles ein wenig zu viel wird und ich meinen Freiraum benötige, so möchte ich diese wertvollen Stunden doch nicht missen. Ich möchte sie für immer festhalten und bei Gebrauch abspielen und fühlen können.
Die Zeit mit Kindern bewusst erleben
In dem besagten Artikel wird beschrieben, wie es einer anderen Mutter mit Ihren zwei Söhnen damit geht und wie man mit diesem Lebensabschnitt bewusster umgehen kann. Diese Zeit wird in dem Bericht „Abba Dilemma“ genannt, da die schwedische Pop- Band Abba 1981 den Song „Slipping through my fingers“ auf Deutsch „die Zeit rinnt durch die Finger“ schrieb. Textzeilen des Songs wie „Manchmal wünsche ich mir, ich könnte das Bild einfrieren und vor der Zeit bewahren“ und „das Gefühl sie für immer zu verlieren, ohne je in ihrer Welt gelebt zu haben“ beschreiben nur zu gut wie man sich als Elternteil in dieser Situation fühlt. Auch die Entwicklungspsychologin Ulrike Sirsch, äußert sich in dem Bericht zu diesem Thema: „im Jugendalter braucht es eine Verschiebung des Machtverhältnisses mit dem letztendlichen Ziel einer Kommunikation, mit den Eltern auf Augenhöhe“.
Wenn man sich schon früh damit auseinander setzt, dass die Kinder einmal das Haus verlassen werden, kann man die Zeit mit den Liebsten bewusster und aktiver genießen. Wie Goethe schon sagte: „Eltern müssen einem Kind zwei Dinge geben: Wurzeln, aber auch Flügel“
Buchtipps zu diesem Thema wären „Pupertät: Loslassen und Halt geben“ von Jan- Uwe Rogge sowie „ Das Pupertier“ von Jan Weiler.
(Quelle: Lust aufs Leben, Ausgabe 11, November 2015 S.47-49)