Kleine Kerne, große Wirkung - Seed Cycling bei Wechselbeschwerden

Kleine Kerne, große Wirkung - Seed Cycling bei Wechselbeschwerden

Seed Cycling ist ein relativ neuer Trend in Sachen Ernährung für Frauen. Darunter wird eine natürliche Methode verstanden, welche den weiblichen Hormonhaushalt stabilisieren soll. Der Verzehr bestimmter Ölsaaten (nach einem bestimmten Zeitplan), soll ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirken und so Frauen während der Menstruation oder aber bei Wechseljahresbeschwerden unterstützen. 

Genau genommen, ist der Trend eigentlich nichts Neues, denn dass bestimmte Lebensmittel Stoffe enthalten, die günstig auf den Hormonhaushalt wirken können, ist bereits bekannt. Seed Cycling hat den Vorteil, dass es sehr unkompliziert ist - man muss keinen großen Ernährungsplan aufstellen, sondern nur die gewohnte Ernährung ergänzen.

Wie funktioniert Seed Cycling?
Die Idee hinter Seed Cycling ist, dass durch den Verzehr von Ölsaaten wie Kürbiskernen, Leinsamen, Sesam und Sonnenblumenkernen der Stoffwechsel positiv angeregt wird. Durch die Inhaltsstoffe der Samen sollen Botenstoffe reguliert und somit der Hormonhaushalt ausgeglichen werden.

In den Wechseljahren gibt es 3 Möglichkeiten für Seed Cycling

1. Bei (regelmäßigen) Zyklus
In der ersten Hälfte des Zyklus (beginnend mit dem ersten Tag der Regelblutung), soll täglich ein Esslöffel Leinsamen und ein Esslöffel Kürbiskerne gegessen werden.
In der zweiten Zyklushälfte, ab dem 15. Tag, werden statt Leinsamen und Kürbiskernen jeweils ein Esslöffel Sonnenblumenkerne und Sesamsamen gegessen.
Bei kürzerem Zyklus werden die Zeiten entsprechend angepasst.

2. Bei (fast) ausbleibendem Zyklus
Wenn die Blutung nur noch sehr selten, bzw. gar nicht mehr stattfindet, kann an jedem beliebigen Tag gestartet werden. Auch hier wird von Tag 1-14 jeweils ein Esslöffel Leinsamen und Kürbiskerne zum Essen hinzugefügt, ab Tag 15-28 je ein Esslöffel Sonnenblumenkerne und Sesamsamen.

3. Nach dem Mondzyklus
Bei vielen Frauen passt sich der Zyklus tatsächlich fast automatisch auch dem des Mondes an. Bei sehr unregelmäßigem Zyklus, soll die Anpassung des Seed Cycling an die Mondphasen helfen, ihn wieder zu harmonisieren. Gestartet wird hier am Neumond, die zweite Phase beginnt dementsprechend bei Vollmond.

Wie wirkt Seed Cycling?
In den Wechseljahren geht die Bildung der weiblichen Geschlechtshormone immer weiter zurück und bringt damit den Hormonhaushalt durcheinander. Seed Cycling soll zur Linderung der damit verbundenen Beschwerden, wie etwa HitzewallungenSchlafstörungen, Scheidentrockenheit, Müdigkeit oder Stimmungstiefs, beitragen.

In der Menopause, wo die Hormone auf niedrigem Level bleiben, soll Seed Cycling außerdem dieses niedrige Niveau etwas anheben können. So soll ein positiver Einfluss auf typische Altersbeschwerden, wie Osteoporose, Arthrose und Herz-Kreislauf-Beschwerden genommen werden. Auch Haut und Bindegewebe können von einem höheren Hormonspiegel profitieren.

So wirkt es auf den Hormonhaushalt
Alle vier Saaten sind reich an Ballaststoffen, Mangan, Magnesium, Kupfer, Vitamin B1, sowie hochwertigen Fettsäuren. Diese wertvollen Inhaltsstoffe können die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie einen erhöhten Cholesterinspiegel, Blutzuckerspiegel oder Bluthochdruck eindämmen und wirken meist entzündungshemmend.

Leinsamen & Kürbiskerne
Wer an einem Östrogenmangel leidet, kann durch die Phytohormone Isoflavon und Lignan profitieren. Diese sind in Leinsamen und Kürbiskernen enthalten. Die Phytoöstrogene wirken im Körper ähnlich der körpereigenen Östrogene und können so hormonell bedingte Beschwerden mindern. Laut einer Studie können sie übrigens auch das Brustkrebsrisiko senken. 


Sesam & Sonnenblumenkerne

Sie sollen vor allem die Progesteronproduktion fördern. Progesteron spielt u.a. für die Festigung des Bindegewebes, sowie für gesunde Haut, Haare und Nägel eine wichtige Rolle. Besonders zu Beginn der Wechseljahre sinkt das Gelbkörperhormon rasch ab. Typisch für einen Progesteronmangel sind Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und leichte Reizbarkeit.

Hier das wichtigste zu den Saaten:

Leinsamen:

  •  Stecken voller Vitamin B1, Mangan und Magnesium.
  •  Enthalten ein optimales Fettsäureverhältnis von Omega 6 zu Omega 3.
  •  Bei täglichem Verzehr sollen sie Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und trockene Schleimhäute und zyklusbedingte Brustschmerzen bessern.
  •  Ca. 25g Leinsamen pro Tag sollen das Risiko von hormonabhängigen Krebsarten senken.


Kürbiskerne:

  •  Enthalten ebenso viele B-Vitamine, Vitamin C und A, sowie Zink & Magnesium, was die Produktion von Progesteron steigert, während es die Ausschüttung von Stresshormonen mindert.
  •  Das enthaltene Vitamin E, sowie Carotinoide wirken zusätzlich antioxidativ und schützen damit vor freien Radikalen.
  •  Ihre ungesättigten Fettsäuren unterstützen normale Cholesterinwerte und gesunden Blutdruck, was Her-Kreislauf-Krankheiten vorbeugt.


Sesam:

  •  Auch Sesamsamen enthalten viele B-Vitamine und außerdem Zink und Kalzium.
  •  Der hohe Anteil an Vitamin E und Selen unterstützt die Progesteronbildung, sowie eine gut funktionierende Schilddrüse, was die allgemeine Hormonbalance fördert,
  •  Kalium, Magnesium, sowie die ungesättigten unterstützen außerdem die Herzgesundheit
  •  Der hohe Calciumgehalt (fast 7x höher als in Milch) ist ideal, um Osteoporose vorzubeugen.


Sonnenblumenkerne:

  •  Auch sie stecken voller Eiweiß, Vitamin E und ungesättigten Fettsäuren
  • Durch ihren hohen Magnesiumgehalt sollen die Kerne bei Wechseljahresbeschwerden wie  Schlafproblemen und innerer Unruhe helfen.
  • Vor allem bei Eisenverlust durch starke und lange Blutungen in den Wechseljahren, können Sonnenblumenkerne dank ihres hohen Eisengehalts unterstützen.
Trotz reichlich vorhandener Fette, schmeicheln die Superfoods der Figur. Sie verhindern Heißhunger, sind sättigend und unterstützen die Verdauung.

Hilft Seed Cycling wirklich?
Wissenschaftliche Belege dafür, dass Seed Cycling wirklich hilft, gibt es bisher nicht. Das liegt allerdings auch daran, dass dazu kaum Studien durchgeführt werden. Positive Erfahrungsberichte zum Trend finden sich jedoch einige im Netz. 

Ein reiner Placebo-Trick ist Seed Cycling wohl nicht. Denn gleich mehrere internationale Studien weisen darauf hin, dass beispielsweise Leinsamen tatsächlich einen positiven Einfluss auf den weiblichen Körper haben. Sie sollen bei täglichem Verzehr Hitzewallungen eindämmen und zyklusbedingte Brustschmerzen lindern.

In einer der Studien erhielten Frauen über 3 Monate eine Nahrungsergänzung mit 100mg Leinsamenextrakt und dem Extrakt aus der Trauben-Silberkerze. Die Trauben-Silberkerze ist eine weitere Heilpflanze, die gerne bei Wechseljahresbeschwerden empfohlen wird.
Das Ergebnis: Der Östrogenspiegel wurde leicht angehoben, der Hormonstoffwechsel verbessert und Beschwerden wie Hitzewallungen, sowie Scheidentrockenheit reduziert.
Wobei diese Wirkung auch auf die Trauben-Silberkerze zurückgeführt werden könnte. 

Drei der Saaten liefern außerdem sehr viel Zink. Ein für die Hormonbildung wichtiges Spurenelement. Allerdings ist die Menge von ca. 10g, welche beim Seed Cycling gegessen wird, nicht ausreichend, sodass allein das Zink der Samen für die erhoffte Wirkung nicht ausreichend sein kann.

Unser Fazit
Einen Versuch ist es sicher wert!
Das Seed Cycling ist eine schonende und natürliche Möglichkeit, sanft den Hormonhaushalt zu unterstützen. Auch wenn es noch keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, berichten viele Frauen von den positiven Auswirkungen dieser natürlichen Methode. Die enthaltenen Fette und Eiweiße unterstützen jedenfalls eine normale Hormonproduktion. Außerdem sind die kleinen Körner fantastische Energielieferanten.

Auch die positive Wirkung von Phyotohormonen bei hormonellem Ungleichgewicht ist bereits in mehreren Studien belegt worden. Darüber haben wir hier schon einmal geschrieben: Hormontherapie im Wechsel - eine natürliche Lösung?

Da die Menge der Nährstoffe beim Seed Cycling aber recht gering ist, empfehlen wir, gerade bei stärkeren Beschwerden, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie den Dr.Schreibers® Kapseln. Diese enthalten die notwendigen Inhaltsstoffe in einer konzentrierteren Menge und sind daher die ideale Unterstützung bei hormonell bedingten Beschwerden.

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