Inspiration statt Transpiration - Schweißvermeidung für Fortgeschrittene
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In der warmen Jahreszeit leiden viele Frauen doppelt. Einerseits treiben sommerliche Temperaturen die Schweißproduktion an, wer von euch gerade im Wechsel ist, kämpft zusätzlich mit hormonell bedingten Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Wer sagt, dass doppelt immer gleich besser ist?
Im Wechsel sind Hitzewallungen an der Tagesordnung, fast jede Frau ist davon betroffen. Weil jede Frau einmalig ist, ist auch die Palette der Wechselbeschwerden vielfältig und die Symptome werden als unterschiedlich intensiv erlebt. Meist dauern die Attacken nur wenige Minuten an, die es aber in sich haben können. Betroffene Frauen berichten davon, wie der Druck im Kopf und plötzliches Unbehagen einsetzt, gefolgt von furchtbar heißen Wellen, die Gesicht, Hals und Oberkörper überfluten.
Was bei einer Hitzewallung im Körper vor sich geht
Die Blutgefäße erweitern sich und sind für die zunehmende Durchblutung der äußeren Körperpartien verantwortlich. Die Hauttemperatur steigt, das Gesicht wird rot und dann bricht der Schweiß unaufhaltsam aus. Hitzewallungen gehen auch oft mit starkem Herzklopfen einher. In diesem Fall ist es eine natürliche Reaktion deines Kreislaufs und kein Anzeichen für eine Herzerkrankung! Der Herzschlag beruhigt sich auch meistens wieder relativ rasch. Das Gute ist, dass diese lästigen Symptome mit der Zeit weniger werden, sie verschwinden im Lauf des Wechsels oft sogar wieder von selbst.
Warum genau es zu diesen Hitzewallungen kommt, ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. Sicher ist, dass die wechselbedingte Umstellung der Hormone eine Rolle dabei spielt. Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich auf die Wärmeregulierung des Körpers aus und scheint eine Fehlsteuerung dieser Funktion auszulösen. Doch nicht nur Hormone, auch andere Faktoren, können Hitzewallungen begünstigen, sie betreffen aber eher den Lebensstil. Scharf gewürzte oder schwer verdauliche Speisen, Alkohol, Kaffee, Übergewicht und Stress feuern die Schweißproduktion erst so richtig an.
Einfache Tricks zur Linderung von Schweißausbrüchen und Hitzewallungen
- Achte auf deine Kleidung: Trag zum Beispiel zwei dünne Oberteile übereinander, von denen du eines davon bei Bedarf ausziehen kannst. Die Sachen sollten luftig sein und nicht zu eng am Körper anliegen. Nimm dir eventuell auch etwas zum Wechseln mit. Sicher ist sicher!
- Gib Kleidung aus Naturfasern den Vorzug. In Textilien aus Kunststoff oder Mischfasern schwitzt man einfach viel mehr. Und leider riecht man dann auch viel mehr. Also: Baumwolle, Seide, Leinen statt Polyester & Co.
- Iss leicht verdauliche Speisen und lass Fleisch weg. Obst, Gemüse, Salate und Vollkornprodukte sind ideal.
- Verzichte auf zu stark gewürztes Essen - das bringt dich erst recht ins Schwitzen.
- Trink speziell abends keinen Kaffee, Alkohol oder schwarzen Tee.
- Achte auf dein Gewicht. Mit Übergewicht schwitzt man schneller. Vielleicht gelingt es dir, ein paar überflüssige Kilos los zu werden.
- Gönne dir ausreichend Entspannung, zum Beispiel Yoga, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. So wirkst du Stress entgegen, der auch zu den Auslösern von Hitzewallungen zählt.
- Greif zu Bettwäsche aus Leinen oder Baumwolle. Ein kühles Schlafzimmer kann die Intensität von Hitzewallungen zusätzlich verringern.
Wenn die Temperaturen konstant nach oben klettern, ist Abkühlung das Gebot der Stunde. Kühlende Kräuter können deinen Körper dabei von innen unterstützen.
Die goldene Regel für heiße Tage lautet:
Ausreichend trinken und das Haus nur in Begleitung einer Wasserflasche verlassen. Bei normalen Temperaturen sind 1,5 bis zwei Liter genug – an besonders warmen bzw. heißen Tagen sollte es auf jeden Fall mehr sein, je nachdem, wie stark du schwitzt.
Richtiges Trinken - und was damit gemeint ist
- Trink aktiv: Stell dir immer einen Krug mit Wasser oder Tee auf den Schreibtisch – also immer gut sichtbar! So vergisst du nicht auf das Trinken.
- Schnelles Trinken, zu kalte Getränke und das Trinken von großen Mengen auf einmal, können Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Trink deswegen lieber über den Tag verteilt und langsam.
- Trink nicht erst, wenn du Durst hast, da steht dein Körper bereits unter Stress! Erinnere auch deine Mitmenschen daran, ausreichend zu trinken. Speziell Kinder und ältere Menschen vergessen darauf!
- Wenn du trotz der Hitze nicht auf Kaffee oder einen Sommerspritzer verzichten möchtest, trink unbedingt ausreichend Wasser dazu.
Ernährungs-Experten raten von puren Fruchtsäften und Soft-Drinks als Durstlöscher ab. Beide enthalten viel zu viel Zucker. Du kannst dein Wasser mit Kräutern, Beeren oder in kleine Stücke geschnittenem Obst aromatisieren und im Handumdrehen ein kalorienarmes und gesundes Erfrischungsgetränk zaubern. Wenn du zu den richtigen Kräutern und den richtigen Früchten greifst, unterstützt du deinen Körper sogar noch beim Kühlungsprozess.
Kräuter, aromatisch und kühlend
Pfefferminze wirkt nicht nur kühlend, sondern auch beruhigend und entkrampfend. Mit Zitronen- oder Limettenscheiben verfeinert, ist gekühlter Pfefferminztee eine wohlschmeckende Erfrischung. Zur gleichen Pflanzenfamilie zählt der Salbei. Aus frischen Salbeiblättern, Limettensaft und Mineralwasser lässt sich ebenfalls schnell und unkompliziert ein erfrischender Sommerdrink herstellen, der kühlend und tonisierend wirkt. Salbei beugt durch seine antibakterielle Wirkung Gerüchen vor und unterstützt die Regulierung der Transpiration.
Wusstest du, dass Holunderblüten den Körper beim Abkühlen unterstützen? Gib die Blüten einfach in einen Krug Wasser, vielleicht mit ein paar Zitronenscheiben und verschiedenen Beeren. Auch klein geschnittenes Obst, wie zum Beispiel Kiwi, Melonen, Nektarinen oder Ananas, kühlt und schmeckt wunderbar und gibt einen sommerlichen Touch.
Für das Getränk mit dem ultimativen Frischekick gibst du Zitronenmelisse, Zitronen- und Limettenscheiben in einen Krug und gießt das Ganze mit Wasser auf, eventuell wirfst du noch ein paar Eiswürfel dazu. Diese Mischung schmeckt nicht nur sommerlich, sondern unterstützt deinen Körper von innen, cool zu bleiben. Zitronenmelisse wirkt außerdem beruhigend und antibakteriell.
Frisches Basilikum wird im Sommer gerne mit Tomaten und Mozzarella gegessen. Hast du schon einmal frisches Basilikum mit Himbeeren in Mineralwasser probiert? Das schmeckt nicht nur außergewöhnlich gut, sondern fördert die Fettverdauung, beruhigt das Nervensystem und kühlt nebenbei ganz wunderbar.
Ein Sommerdrink für heiße Momente
Tees aus Früchten oder Kräutern sind wirksame Durstlöscher – allerdings nur, wenn du auf Zucker verzichtest! Probier dieses Rezept:
Lass Früchte- oder Kräutertee abkühlen und gib Eiswürfel, etwas (im Idealfall frisch gepressten) Fruchtsaft und einige frische Kräuter wie zum Beispiel Lavendel, Minze, Zitronenmelisse oder Basilikum nach Lust, Laune und Geschmack dazu. Hast du schon einmal Birkenzucker oder Agavendicksaft zum Süßen ausprobiert?
Wir wollen dir noch mit auf den Weg geben, dass Schwitzen vollkommen ok und natürlich ist. Solange es dich nicht stört - let it flow! Ist es dir aber zuviel oder unangenehm und hast du das Gefühl, dass dein Leben vom Schweiß zu sehr beeinflusst wird, gibt es eine Menge Möglichkeiten, die du der Reihe nach ausprobieren kannst. Lass dich von unseren sommerlichen "Wasser-mit-Geschmack-Rezepten" inspirieren! Womit aromatisierst du dein Wasser? Schreib uns, was dir gegen Schweißausbrüche oder Hitzewallungen hilft und womit du dein Wasser aromatisierst.
Willst du noch mehr über die Linderung von Wechselbeschwerden erfahren, lies gerne hier weiter:
Photo by Katerina Radvanska on Unsplash
Photo by Toa Heftiba on Unsplash
Photo by Arūnas Naujokas on Unsplash